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Was tun gegen Entscheidungsschwäche?

Kennen Sie das tragische Gleichnis von Buridans Esel? Der verhungerte, weil er zwischen zwei gleich großen, duftenden Heuhaufen stand und sich für keinen der beiden entscheiden konnte? Geht es uns nicht manchmal ähnlich wie diesem alten Esel? Wenn wir bereits morgens unentschlossen vor dem gefüllten Kühlschrank stehen, unser Blick beim wöchentlichen Großeinkauf ratlos über die Supermarktregale streift, und wir uns am Abend ungeduldig durch 40 Fernsehkanäle zappen. Wir werden überflutet von Angeboten. Leiden an der Qual der Wahl. Und dürften uns doch eigentlich glücklich schätzen, dass wir all diese Wahlmöglichkeiten haben. Viele Menschen in dieser Welt haben sie nicht.

 

Bei den vielen kleinen Entscheidungen, die der Alltag von uns einfordert, lohnt es sich, auf die eigene Intuition zu vertrauen. Genau das aber haben wir weitgehend verlernt. Denn von Kindheit an wurde uns daher eingetrichtert, vernünftig zu sein. Doch mal ehrlich: Wie oft sind wir mit unserer Vernunft schon an die Wand gefahren und haben danach ausgerufen: „Ich hab’ es doch gleich geahnt!“ Der Intuition zu vertrauen bedeutet nicht, dem Verstand zu misstrauen. Vielmehr fügen wir unseren kognitiven Fähigkeiten noch eine weitere Möglichkeit der Erkenntnis hinzu. 

 

„Mit Hilfe der Intuition greifen wir auf ein umfassenderes Wissen zu, das nichts mit unserem privaten Wissen zu tun hat. Es ist die Sichtweise der größeren Welt“, sagte der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr. Mittels der Intuition können wir Grenzen überschreiten, die unserem rationalen Verstand gesetzt sind. Hierfür müssen jedoch lernen, Zugang zur inneren Weisheit zu erlangen. Ein wirksames Tool gibt uns hierfür die Methode der Achtsamkeit an die Hand. Gewöhne dir an, innezuhalten, bevor du in deinem Alltag eine Entscheidung fällst. Atme einige Male bewusst ein und aus und frage dich: „Was spüre ich jetzt?“ Je bewusster du mit allen Sinnen im Augenblick lebst, desto klarer kannst du die Signale empfangen, die dir deine innere Weisheit sendet. In wichtigen Entscheidungssituationen kann es daher sinnvoll sein, Lärm und Hektik des Alltags hinter sich zulassen und einige Zeit in die Stille zu gehen. Hierfür gibt es bewährte Methoden. Meditation ist eine von ihnen: Still sitzen, sich nach innen wenden, bei sich selbst ankommen. Ein Spaziergang in der Natur, Joggen oder Fahrradfahren sind andere.

 

Kopf, Herz und Bauch in ein ausgewogenes Gleichgewicht zu bringen, scheint das Patentrezept für ein gelingendes Leben zu sein. Doch nicht selten liegen gerade diese drei im heillosen Clinch miteinander. Bei weitreichenden Lebensentscheidungen brauchen wir aber das Einverständnis von allen dreien. Lade daher Kopf, Herz und Bauch an den Runden Tisch. In einer Art Elefantenrunde. Mit dir als Moderator. Befrage dein Herz, wonach es sich sehnt, erkunde, was der Bauch spürt und finde heraus, was der Kopf für vernünftig erachtet. Alle drei wollen nur das Beste für dich, alle wollen gehört werden, keiner möchte übergangen werden. Verhandle so lange, bis sich eine Lösung abzeichnet.

 

Weitere hilfreiche Tipps findest du in dem Buch von Katharina Ceming und mir: Der spirituelle Notfallkoffer. Erste Hilfe für die Seele.

 

 

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