Mutmachende Kindheitserinnerungen
Wie wichtig, ja mitunter sogar lebensrettend Erinnerungen sein können, habe ich in vielen Gesprächen mit Menschen erfahren, die in ihrem Leben schwere Zeiten überstehen mussten. Nicht umsonst nehmen die folgenden Fragen in der zeitgenössischen Resilienzforschung einen großen Stellenwert ein: Können wir in schweren Zeiten auf glückliche Erinnerungen und positive Lebenserfahrungen zurückgreifen? Erinnern wir uns an Menschen, die uns unterstützt und geliebt haben, die uns das Wissen vermittelten, geborgen und angenommen zu sein? Haben wir Menschen auf unserem Lebensweg getroffen, die uns stärkende Ressourcen und wegweisende Ideale mit auf den Weg gaben? Besonders wirksam scheinen in diesem Zusammenhang Erinnerungen an glückliche Kindheitstage und an Menschen zu sein, deren Liebe bis heute in unserem Leben fortwirkt.
Brauche ich in den rauen Zeiten des Lebens eine Prise Zuversicht, beame ich mich zurück in die wohlig-warme Küche meiner Großeltern. Die böhmische Milchsuppe meiner Oma köchelt auf dem Holzofen. Eingekuschelt in ihre selbstgehäkelte Decke sitze ich auf dem Sofa und blicke auf die Perlen, die mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch die runzeligen Hände meiner Großeltern gleiten. Das monotone Murmeln des Rosenkranzes, den sie am Küchentisch zusammen beten, lullt mich ein wie ein Wiegenlied und erfüllt mich zugleich mit Andacht. Meine Großeltern waren Bauersleute von einer tiefen Frömmigkeit. Über ihrem Küchentisch hingen Heiligenbilder von Jesus und Maria, die tröstend auf mich herabblickten. Hier wusste ich mich geborgen und geschützt. Und bis heute kann ich an diesen Erinnerungen mein Herz wärmen. Sie haben in mir ein Fundament gelegt, das auch in stürmischen Zeiten Bestand hat.
Aus dem Buch von Christa Spannbauer: Teile - und werde mehr
Die stärkende Kraft des Schreibens
Weshalb also öffnen wir nicht öfter die Schatztruhe mutmachender Erinnerungen? Und teilen diese Schätze mit anderen Menschen? Indem wir unsere Erinnerungen aufschreiben, können wir den Reichtum des eigenen Lebens reflektieren und die Erfahrungen gelebten Lebens bergen und für uns und andere Menschen bewahren. Biografisches Schreiben ermöglicht es un, den roten Faden, der sich durch unser Leben zieht, zu erkennen und damit dem tieferen Sinn unseres Lebens auf die Spur zu kommen.
In meinen meditativen und biografischen Schreibseminaren eröffnen wir uns Antworten auf zentrale Fragen des eigenen Lebens: Was haben mich vergangene Erfahrungen gelehrt? Was nährt und stärkt mich im Hier und Jetzt? Wohin möchte mein Leben mich führen?
Seminartermine:
Das meditative Schreibseminar "Die Pilgerreise des Herzens" findet am 08. Oktober im Hospitalhof Stuttgart statt.
Das Abendseminar "Der Stimme meines Herzens vertrauen" findet im Oktober an der VHS Berlin-Spandau statt.
Das Abendseminar "Finde dein eigenes Licht" findet im November im Meditationszentrum Lotos Vihara in Berlin statt.
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Brigitte Straube-Paulisch (Samstag, 20 August 2022 11:09)
Es bleibt nur dir zu danken,liebe Christa,für deine herzenswärmenden Angebote und dein Ideenreichtumfür das was wir alle (vermutlch) so dringend benötigen.
ich sage:weiter so diese Verbundenheit zu erleben und zu spüren.
Herzlichst
Brigitte